Inst. für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung

Im Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikum Tübingen sind zwei Fächer vereint, deren Themen in der Lehre, wissenschaftlich und klinisch-praktisch an der Schnittstelle von Medizin und Gesellschaft angesiedelt sind. Die Arbeitsmedizin befasst sich aus einem präventiven Blickwinkel mit der Wechselwirkung von Gesundheit und Arbeit. Sozialmedizin betrachtet neben dem psychosozialen Kontext der Patientin auch die Strukturen und Funktionen des Gesundheitssystems. Umweltmedizinische Fragestellungen gehören ebenso zu beiden Fächern wie Fragen der Versicherungsmedizin und der Versorgungsforschung.

Das Institut für Arbeits- und Sozialmedizin des Universitätsklinikums Tübingen wird seit 2008 von Frau Universitätsprofessorin Dr. med. Monika A. Rieger geleitet.

Aufgaben und Aktivitäten des Instituts sind in verschiedenen Schwerpunkten gebündelt:

  • Schwerpunkt Arbeitsmedizin und Arbeitsphysiologie
  • Schwerpunkt Sozialmedizin und Health Management
  • Schwerpunkt Aus-, Fort- und Weiterbildung und Lebenslanges Lernen
  • Schwerpunkt Arbeitsplatz- und Umweltanalytik

Zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit werden einerseits arbeitsbedingte bzw. arbeitsassoziierte Erkrankungen in den Blick genommen. Andererseits kommt - vor dem Hintergrund des demografischen Wandels - der Prävention v.a. chronischer Erkrankungen eine besondere Bedeutung zu. Hier kann das betriebliche Setting für die Gesundheitsförderung aber auch Gesundheitsversorgung genutzt werden. Frauenspezifische Themen in der Arbeitsmedizin entstehen u.a. dort, wo Frauen in ehemaligen sog. „Männerberufen“ tätig werden. Hier kann es zu besonderen Beanspruchungen kommen, die beispielsweise mittels arbeitsphysiologischer Verfahren aufgeklärt und gemindert werden können.

Die Sozialgesetzgebung schreibt in § 70 des Fünften Sozialgesetzbuches die Gleichmäßigkeit der Versorgung als ein Qualitätsziel fest. Empirische Evidenz für einen Einfluss psychosozialer Faktoren, des sozioökonomischen Status und der Arbeitsumgebung und -bedingungen auf das Gesundheitsverhalten, die Entstehung und Bewältigung von Krankheit liegt verschiedentlich vor. Defizite bestehen bei Erkenntnissen, inwieweit solche Einflüsse auch die Frau unter den Rahmenbedingungen einer Industrienation betreffen und geschlechtsassoziierter gesundheitlicher Ungleichheit Vorschub leisten. Das Wissen um die Einflussnahme und die Kenntnis konkreter Einflussfaktoren ist jedoch Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen, von Vorsorgekonzepten und für die Prävention von gruppenspezifischen Versorgungsdefiziten.

Das Institut für Arbeits- und Sozialmedizin widmet sich entsprechenden Fragestellungen in unterschiedlicher Akzentuierung in seinen verschiedenen Schwerpunkten.

Näheres hierzu

Die Arbeit des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin Tübingen wird finanziell unterstützt durch den Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. (Südwestmetall).

Forschungsinstitut für Frauengesundheit

Das Forschungsinstitut für Frauengesundheit, das im April 2006  an der Universitäts-Frauenklinik in Tübingen als Institut für Frauengesundheit Baden-Württembergseine Arbeit aufgenommen hat, soll frauengesundheitliches Wissen zusammen führen. Ziel ist, durch landesweite Vernetzung und Bündelung von Aktivitäten und Ressourcen Empfehlungen zu erarbeiten und zu implementieren. Das Spektrum der medizinischen Ansätze reicht von der Endokrinologie, der Gynäkologie, dem Brustzentrum über die Geburtshilfe und Onkologie bis hin zur Genetik und Neonatologie. Interdisziplinäre Forschungsleistungen zur Frauengesundheit werden zentral zusammengefasst und strukturiert angeboten. Das Institut für Frauengesundheit Baden-Württemberg wurde durch die Landesstiftung Baden-Württemberg unterstützt. Es ist mit Hilfe der Landesstiftung in direkter Initiierung unter Schirmherrschaft des Gesundheitsforums Baden-Württemberg gegründet worden. Das Forschunginstitut für Frauengesundheit (FFG) ist Teil des Projektes zur Förderung der Frauengesundheit durch die Landesstiftung Baden-Württemberg. Die Konzeption ist, das Bewusstsein für Frauengesundheit im Land zu fördern. Das FFG soll die Frauengesundheit in einen neuen Fokus von Medizin und Wissenschaft stellen und durch Ratgeber und Kampagnen für die betroffene Frau einerseits Hilfe zur Selbsthilfe geben, andererseits aber die frauengesundheitsbezogene Forschung besser positionieren helfen.

Die Gründung des IFG im Jahre 2006 erfolgte mit der wesentlichen Zielsetzung, die geschlechtsspezifische Forschung voranzutreiben, die Prävention von frauenspezifischen Krankheiten zu verbessern, Versorgungseinrichtungen zu vernetzen und Laien wie Fachleute aktuell über die speziellen Aspekte der Frauengesundheit zu informieren. Das FFG sollte landesweiter Kristallisationspunkt für Frauengesundheitsthemen werden. Seine Aufgaben auf den Punkt gebracht: „Informieren, Initiieren, Integrieren“. Dabei wurden fünf Schwerpunkte definiert, nämlich Prävention, Netzwerkbildung, Frauengesundheitsmedien, Versorgungssicherung und Forschungsservice.

Näheres hierzu